„Zwischen den Synagogen – ein Rückblick auf eine Görlitzer Kulturkraft“
Vor der Jahrhundertwende des 19. Jahrhunderts, als die Alte Synagoge in Görlitz für die jüdische Gemeinde zu klein geworden und die neue in Planung war, zeigte sich ein vielschichtiges jüdisches Bildungsbürgertum in der Stadt, das als Mäzene und Förderer die kulturelle Vielfalt maßgeblich beeinflusste und prägte: z.B. mit dem Bau von Kultureinrichtungen, mit Stiftungen zur Förderung der Bildung - insbesondere der Mädchen, einem jüdischen Mädchengymnasium in der Innenstadt, Literaturvereine und allein 24 Wohltätigkeitsvereine! Die jüdische Gemeinde mit knapp 900 Mitgliedern trug zum Renommee als Kultur- und Bildungsort von überregionaler Bedeutung bei in einer Stadt, die auf dem Wege war, die 100.000 Einwohnerzahl zu überschreiten. Gleichzeitig hatte Görlitz nach Berlin und Breslau die drittgrößte jüdische Gemeinde in Deutschland in Bezug auf die Einwohnerzahl. Wie war dies möglich? Welchen Stellenwert hatten die jüdischen Mitbürger, welche Akzeptanz? Und in wieweit reichte ihr Einfluss in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts hinein? Wie war die Vernetzung mit den Gemeinden in Breslau und Berlin und welche Auswirkungen hatte das?
Diesen Fragen wollen wir uns in „Zwischen den Synagogen – ein Rückblick auf eine Görlitzer Kulturkraft“ widmen - als Gruppe gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern – offen für weitere Interessierte.